Über uns

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Unsere Ziele

Die Stiftung wurde 2018 als Deutsche Demenzhilfe gegründet. Mit dem Ziel, die enge Verbindung zum Forschungszentrum DZNE stärker sichtbar zu machen und neben den Spenden für die Demenzforschung zusätzlich Forschungsspenden für Parkinson und ALS zu erhalten, wurde das Stiftungskonstrukt im Herbst 2022 neugestaltet und erweitert. Zur Stiftungsfamilie gehören die DZNE-Stiftung als Hauptstiftung sowie drei Themen-Stiftungsfonds:

 

Ziel der DZNE-Stiftung und ihrer drei Stiftungsfonds ist es, die Forschung am DZNE mithilfe von Spenden zu unterstützen, damit Krankheiten wie Demenz, Parkinson und ALS besser diagnostiziert und geheilt werden können. Als weltweit führendes Forschungszentrum bietet das DZNE optimale Voraussetzungen für einen Forschungsdurchbruch auf dem Gebiet der Neurodegeneration. Das DZNE und die DZNE-Stiftung möchten erreichen, dass Menschen mit Demenz, Parkinson und ALS in Zukunft von besseren Behandlungsmöglichkeiten profitieren.

Förderbereiche der Stiftung

Die Stiftung fördert Wissenschaftler*innen und Projekte am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) grundsätzlich aus allen fünf Forschungsbereichen:

  • Grundlagenforschung
  • Klinische Studien
  • Versorgungsforschung
  • Populationsforschung
  • Systemmedizin

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Exzellenzförderung, also der Förderung von jungen, außergewöhnlichen Talenten und ihren herausragenden Projektideen.

Forschung stärken und wissenschaftliche Nachwuchsgruppen fördern

Wenn es darum geht, vorbeugende und heilende Therapien zu finden, können gerade junge und  hochbegabte Wissenschaftler einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt leisten. Daher möchte die Stiftung die Etablierung von wissenschaftlichen Nachwuchsgruppen am DZNE unterstützen. In diesen Bereichen strebt die Stiftung eine Ausweitung der Forschung durch Nachwuchsgruppen an:

  • Immunsystem und Entzündung
  • Alterung und Resilienz
  • Gesundheitsversorgung
  • Klinische Forschung
  • Gesundheitsbezogene Populationsforschung

Innovative Minds Program: Förderung von Postdoktoranden mit vielversprechenden Projektideen

Während ihrer Forschungstätigkeit am DZNE entwickeln viele  junge Wissenschaftler*innen interessante Projektideen, die mangels finanzieller Mittel nicht alle umgesetzt werden können. Unsere Stiftung fördert exzellente  junge Wissenschaftler*innen, damit sie  ihre vielversprechenden Forschungsansätze weiter verfolgen können. Nach vorheriger Teilnahme an einem Workshop, in dem das Rüstzeug für die professionelle Erstellung von Stiftungsanträgen vermittelt wird, können die Teilnehmer ihren Projektantrag einreichen. Anschließend bewertet ein Gutachterausschuss die Anträge hinsichtlich ihrer Relevanz und ihrer Methodik. Die finale Entscheidung über die Förderung trifft das Kuratorium in seiner jährlichen Sitzung. Einzelanträge fördert die DZNE-Stiftung mit bis zu 10.000 EUR und Gruppenanträge mit bis zu 30.000 EUR. Die Ausschreibung zum Innovative Minds Program erfolgt einmal im Jahr über die internen Kommunikationskanäle des DZNE.   

Technologietransfer: Innovationen und Fortschritte zum Nutzen der Gesellschaft

Am DZNE arbeitet eine Reihe von Wissenschaftlern an Projekten, die darauf ausgerichtet sind, Forschungsergebnisse in die medizinische Anwendung zu bringen, damit  Patienten und die Gesellschaft davon profitieren können. Zu den Produkten, die in die medizinische Anwendung überführt werden können, zählen beispielsweise Programme, Apps und smarte Sensoren, die entweder für eine frühe Diagnose, für die Entwicklung eines Krankheitsverlaufs oder die Identifizierung eines Therapieerfolgs eingesetzt werden könnten.

Sofern das Potential eines innovativen Produktes oder Verfahrens klar erkennbar ist, fördert die DZNE-Stiftung derartige Innovationen mit einer Anschub- bzw. Brückenfinanzierung.

Das DZNE schreibt einmal jährlich intern die Förderung von Technologietransfer-Projekten aus. Alle wissenschaftlichen Anträge werden von Experten begutachtet. Aus dem Pool der als förderungswürdig eingestuften Projektanträge wählt das Kuratorium der Stiftung in seiner jährlichen Sitzung  mindestens ein Projekt aus, das gefördert wird.

Geförderte Projekte

Eine halbe Million EUR für die Umsetzung von neuen Projekten in 2024

Am 28. November 2023 hat das Kuratorium der DZNE-Stiftung getagt und die diesjährigen Förderungen beschlossen. Fast eine halbe Million EUR wird die DZNE-Stiftung für die Umsetzung von Projekten am DZNE zur Verfügung stellen.

Wir danken allen unseren Spenderinnen und Spendern mit deren Unterstützung wir zusätzliche Projekte in 2024 am DZNE umsetzen können!

60.000 EUR für junge Forschende aus dem Innovative Minds Program

Sechs Post Docs erhalten insgesamt 60.000 EUR aus dem Innovative Minds Program, um ihren eigenen Forschungsansätzen nachzugehen.

Eine Anschubfinanzierung von jeweils 10.000 EUR erhalten somit diese sechs Projekte:

 

Dr. Carla Marcia Cangalaya Lira vom Standort Magdeburg untersucht die gestörte Kommunikation zwischen Mikroglia und Neuronen bei der Alzheimer Erkrankung. Dafür will sie menschliche induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) als vielversprechendes Modell eines menschlichen Gehirns nutzen. Ziel ist es, zur Entwicklung von Medikamenten beizutragen, die den Verlust von Synapsen bei Alzheimer Patienten verhindern können.

Dr. Nadine Strempel aus Berlin arbeitet an einer möglichen zellbasierten Therapie für die MOG-Antikörper assoziierte Erkrankung. Bei dieser Autoimmunerkrankung wird das zentrale Nervensystem geschädigt, eine Therapie gibt es bisher nicht. Ihr Forschungsansatz verfolgt das Ziel, die fehlende Immuntoleranz mit Hilfe eigener dendritischer Zellen aus dem Blut von Patienten wiederherzustellen.

Dr. Helena Gellersen aus Magdeburg entwickelt neue kognitive Tests zur Früherkennung der Alzheimer Erkrankung. Diese sind den Gedächtnisanforderungen im alltäglichen Leben ähnlicher als die derzeit in der Klinik verwendeten Tests. Sie möchte herauszufinden, ob diese Gedächtnisaufgaben präklinische Anzeichen der Erkrankung in einem frühen Stadium erkennen können, in dem Individuen Alzheimer-Pathologie aufweisen, jedoch noch keinen signifikanten Gedächtnisverlust erleben. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung kognitiver Tests zur Früherkennung von Gedächtnisveränderungen im präklinischen Alzheimer Stadium, in dem eine Behandlung noch möglich ist.

Dr. Natalia Favila Vazquez aus Bonn untersucht, wie das komplizierte Zusammenspiel der Neurotransmitter Acetylcholin und Dopamin die Parkinson Erkrankung beeinflusst. Dazu nutzt sie ein Mausmodell, welches das Frühstadium der Parkinson Erkrankung nachahmt, und hofft, neue therapeutische Wege aufzuzeigen.

Dr. Xidi Yuan aus München erforscht anhand induzierten pluripotenten Stammzellen, wie das Immungedächtnis menschlicher Mikroglia reguliert ist. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, den negativen Einfluss von Infektionen auf neurologische Erkrankungen zu verhindern.

Dr. Iris Blotenbergs Projekt möchte das stetig wachsende Wissen zur Demenzprävention in die Praxis bringen. Ihr Ansatz zielt auf die Entwicklung eines Programms zur Förderung der Gehirngesundheit und sozialer Kontakte in der Modellregion Greifswald. Damit wird ein wichtiger Grundstein gelegt, um möglichst viele Menschen von Erkenntnissen der Forschung zur Demenzprävention profitieren zu lassen.

17.300 EUR für die Winterschool-Tagung in Tübingen

Diese Tagung wird im März 2024 von jungen NachwuchswissenschaftlerInnen rund um Gruppenleiter Dr. Stefan Hauser organisiert und befasst sich mit der Bedeutung der Stammzellforschung für die Neurowissenschaften. Stammzellbasierte zelluläre Modelle werden künftig eine bedeutende Rolle in der Erforschung sowie der Therapieentwicklung spielen. Ziel der Tagung ist es, die Vernetzung von inter(nationalen) WissenschaftlerInnen in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu stimulieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

100.000 EUR für das TechTransfer-Projekt von Prof. Edbauer, München

In Europa tragen etwa 10% der Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporaler Demenz (FTD) eine Mutation im Gen C9orf72. Das Krebsmedikament Decitabin greift früh in die Krankheitsmechanismen ein, Nebenwirkungen verhindern aber einen langfristigen Einsatz. Edbauer und sein Team wollen Decitabin so modifizieren, dass es besser ins Gehirn aufgenommen wird, und den molekularen Angriffspunkt identifizieren.

300.000 EUR für ALS-Forschungsprojekte aus dem Karin Christiane Conradi Stiftungsfonds

100.000 EUR für das Projekt von Prof. Edbauer, München

Die meisten Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporaler Demenz (FTD) haben abnorme Proteinaggregate von TDP-43 im Gehirn. Genetische Varianten von TMEM106B schützen vor FTD und kognitivem Abbau bei ALS. Um den Schutzmechanismus therapeutisch nutzen zu können, untersuchen Edbauer und sein Team die Verbindung zwischen TMEM106B und TDP-43 Aggregation.wirkt.

100.000 EUR für das Projekt von Prof. Heppner/Dr. Friebel, Berlin

Die Neuroinflammation ist eine wichtige pathologische Komponente, die in der jüngeren Vergangenheit im Kontext zahlreicher neurodegenerativer Erkrankungen jenseits der ALS analysiert wurde. Das Wissenschaftsteam geht davon aus, dass die Detail-Untersuchung des zellulären Mikromilieus auf Basis einer Inflammations-Perspektive zu einem deutlich besseren Verständnis des Krankheitsverlaufs der ALS führen wird. Der Plan ist, eine detaillierte Analyse der Gen- und Proteinexpressionen durchzuführen, um ein genaues Bild der Komposition und Interaktion der Zellen im zentralen Nervensystem von Gewebeproben sporadischer und familiärer ALS-Patientinnen und Patienten zu erhalten.

100.000 EUR für das Projekt von Prof Boeckers, Ulm:

Das menschliche Peptidom ist eine Quelle uncharakterisierter bioaktiver Moleküle, die nachweislich starke antivirale und neurotrophe Eigenschaften haben. Ziel dieses ALS-Forschungsprojekts ist es daher, Peptid-Libraries aus menschlichem Gewebe zu testen, um neuartige Moleküle zu identifizieren, die dem Fortschreiten der pathologischen Merkmale entgegenwirken können, welche zum Verlust der Motoneuronen bei ALS führen. Zu diesem Zweck werden menschliche Motoneuronen verwendet, die aus pluripotenten Stammzellen von Patienten mit heterogenen Mutationen differenziert wurden. So soll eine potenzielle endogene Therapie identifiziert werden, die dem Fortschreiten der ALS entgegenwirkt.

Stifter und Gremien

Stifter

Das Stiftungsgründungskapital für die DZNE-Stiftung wurde von dem ehemaligen deutschen Manager Erwin Valentin Conradi zur Verfügung gestellt. Seine Frau verstarb an den Folgen von ALS. Im Gedenken an sie gründete er unter dem Dach der DZNE-Stiftung zusätzlich den "Karin Christiane Conradi Stiftungsfonds für ALS-Forschung".

Gremien

Die Stiftung verfügt über zwei Gremien, das Kuratorium und den Stiftungsrat, die ehrenamtlich tätig sind. Beide Gremien setzen sich aus Persönlichkeiten zusammen, die sich für die Ziele der Stiftung in besonderer Weise mit Rat und Tat engagieren.

Aufgaben des Kuratoriums

Das Kuratorium fasst die Beschlüsse, entscheidet über die Förderung von Projekten und trägt dazu bei, die Ziele der Stiftung in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

 Dem Kuratorium gehören an:

  • Prof. Dr. Dr. Pierluigi Nicotera, Vorsitzender des Kuratoriums
  • Dr. Sabine Helling-Moegen LL.M., stellv. Vorsitzende des Kuratoriums
  • Ulrich Voigt, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn
  • Rainer Lüdtke, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
  • Alexandra Gräfin Lambsdorff

Aufgaben des Stiftungsrates

Der Stiftungsrat berät das Kuratorium und übernimmt außerdem repräsentative Aufgaben.

Dem Stiftungsrat gehören an:

  • Dr. h.c. mult. Annette Schavan, Bundesministerin a.D. und Vorsitzende des Stiftungsrates
  • Dr. Klaus Piehler, Notar und Rechtsanwalt
  • Claudia von Arnim, Musikconsultant
  • Eduard Thometzek, CEO Zurich Financial Services (ehem.)
  • Olaf Piepenbrock, Geschäftsführer der Piepenbrock Unternehmensgruppe
  • Dr. med. Britta Wurm
  • Prof. Norbert Winkeljohann

Über das DZNE e.V.

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